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Tobias Hoch

Gedanken zum Jahresende

Wie kann man ein Jahr reflektieren? Was ist wichtig, um wirklich Kraft aus den "ruhigeren" Tagen in der Weihnachtszeit zu ziehen? Und vor allem wie stelle ich sicher, dass Vorsätze nicht nur Vorsätze bleiben? Einige Impulse dazu liefert dieser Blogbeitrag.


 

Am Ende des Jahres 2021 Fragen sich sicher viele, wohin sich unsere Gesellschaft noch entwickeln möge und vor allem welche Position man selbst in diesem System einnimmt. Ein Jahr das durch den Fortgang einer weltweiten Pandemielage, verbunden mit den Besonderheiten unserer Gesellschaft im Land an vielen Stellen für Spaltung gesorgt hat. Nicht genug damit, dass wir alle im stetigen Einfluss von Kommunikation, Politik und unserem eigenen sozialen System (Familie, Freunde, Kollegen, ...) ohnehin schon mit uns hadern, versuchen uns zu positionieren und für fast jeden von uns intrapersonelle Konflikte dazu gehören (das ist ok so, aber dazu an anderer Stelle oder im Coaching mit mir gerne mehr). Und dann kommt auch noch eine Pandemie. Etwas das niemand kennt und bei dem man dazu verdammt ist auf die Meinung der Wissenschaft und Politik zu vertrauen. Das kann uns aus der Bahn werfen. Damit die besinnlichen Tage mit der Familie auch besinnlich werden

Wie (und warum) also reflektiere ich am besten?

Jeder Mensch benötigt etwas anderes, um Erlebtes und Gedachtes zu reflektieren. Entscheidend und allen gemein ist aber zunächst überhaupt der Raum dafür. Zeitlich und örtlich. Raus aus dem Alltag. Ob es dann einfach nur das Gespräch mit uns vertrauten Personen ist, das Aufschreiben oder visualisieren von Gedanken, ist unerheblich. Wichtig aber ist, sich auch den Gedanken zu erlauben, wie man das eigen reflektierte kommuniziert. Der Familie gegenüber und sich selbst. Was bedeutet dabei überhaupt "Reflektieren", was meine ich damit und warum ist es wichtig? Wir alle haben es vermutlich schon erlebt: wir kommen aus dem Alltagsstress, der womöglich zum Jahresende seinen Höhepunkt erreicht, besuchen die Familie oder treffen auf Freunde und wissen nicht wo uns der Kopf steht. Außerdem haben wir oft keine Ahnung, was uns von Seiten der Familie erwartet, gerade jetzt, wo wir innerhalb der Familie zur aktuellen Situation eventuell unterschiedliche Positionen beziehen. Wenn wir uns den Raum schenken, um unsere Position klar zu durchdenken, sowie die Kommunikation unsererseits und die Reaktion auf Kommunikation anderer, beugen wir ungesunden Konflikten vor.
Nein, Konflikten soll und muss man nicht aus dem Weg gehen. Aber sie wollen gelernt sein.

Wie tanke ich dann richtig Kraft an den ruhigen Tagen?

So wie auch im Rest des Jahres: Mit dem richtigen Gleichgewicht. Muss es das Hetzen von einem familiärem Termin zum nächsten sein? Oder ist es auch möglich klare (zeitliche) Grenzen zu setzen und diese fair zu kommunizieren? Eigenschutz steht vor Fremdschutz und mit der richtigen Formulierung stößt man meist auf Verständnis. Formuliere positiv, nicht negativ. Also: "Ich freue mich Euch am ersten Feiertag zu sehen, den zweiten habe ich für mich reserviert, da möchte ich mir selbst etwas gönnen" ist besser als "ich habe am zweiten Feiertag keine Zeit für Euch". Genauso wie als Beifahrer im Auto der Satz "ich fühle mich unwohl, wenn wir dem Vordermann so nahe kommen" für weniger Konfrontation mit dem Fahrer sorgt als "Fahr nicht so nah auf!".

Und wie bleiben Vorsätze nicht nur Vorsätze?

Indem wir unsere Vorsätze und Ziele klar messbar und erreichbar formulieren. Es gibt viele Modelle, die uns dabei unterstützen. Die jeder für sich oder die wir im Coaching einsetzen können. Aber auch ohne diese Modelle ist doch klar: Die alljährliche verzweifelte Anmeldung im Fitnessstudio im Januar lohnt sich nicht, wenn man doch selbst schon lange das Gefühl hat, dass man nicht der Typ für ein Fitnessstudio ist und schon drei Jahre in Folge nur einen Monat der Mitgliedschaft genutzt hat, oder? Macht es nicht vielleicht Sinn zu erarbeiten, wo die wirklichen Interessen von uns liegen und nach der richtigen Aktivität suchen, die dann keine Qual, sondern Leidenschaft wird? Außerdem kann es helfen, die Vorsätze den Menschen im eigenen Umfeld zu kommunizieren, die dich in der Erfüllung positiv unterstützen, nicht unter Druck setzen oder negativ einwirken. Überlege dir, wer wirklich hilfreich für deine Vorsatzerreichung ist.

Fazit

Auch ein sch*** Jahr ist mal zu Ende - bitte entschuldige die Wortwahl. Aber manchmal kommt es uns doch genau so vor und das darf gedacht und auch formuliert werden. Dennoch lohnt sich die Reflexion, das Einordnen und auch abhaken des eventuell negativ erlebten und das Herausarbeiten der eigenen Ressourcen und positiven Erlebnisse. Dann klappt es sowohl mit wirklich besinnlichen Tagen, als auch mit erreichbaren Vorsätzen.
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1 Comment


alexgalin1985
Jan 24, 2022

Letztlich, und zu dieser Einsicht muss man erst finden, was nicht leicht ist, befinden wir uns ja doch alle - und das sage ich nicht mit Leichtigkeit - unter der Beinhaltung einer großen Schwere, auf einem Weg, von dem wir erst in vielen Jahren wissen werden (und das meine ich genau so, wie es hier steht !)

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